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Die Namib Berge auf dem Weg nach Swakopmund (Frank)

Sonntag, 12. August

Auf dem Weg zum Tsauchab River Camp waren wir am einer Neu-Onis Pty.Ltd. vorbeigekommen. Frank hatte sich bei Johan erkundigt, was die machen. Als er erfuhr, dass sie Mineralwasser und Fruchtsäfte abfüllen, war er natürlich direkt an einer Besichtigung interessiert. Johan konnte das arrangieren und so fahren wir heute morgen dort vorbei.
Der Besitzer Dany ist sehr freundlich und zeigt uns alles. Die Abfüllanlage hat er sich von einem bei Coca-Cola in Windhuk beschäftigten Techniker konstruieren lassen. Hier ist alles natürlich viel einfacher als in den riesigen Abfüllanlagen bei uns, erfüllt aber seinen Zweck. Da hier die Arbeitskräfte spottbillig sind, kann auch einiges manuell erledigt werden, was bei uns automatisiert ist. Es ist nur schwer vorstellbar, dass in dieser trockenen Gegend Mineralwasser abgefüllt wird, aber Dany muss nur 16 Meter tief bohren, und holt das ganze Jahr über genug Wasser für seinen Betrieb raus. Frank lässt sich alles zeigen und macht Fotos für seine Vorlesung.
Denise und ich unterhalten uns lieber mit der Freundin von Dany’s Tochter. Sie ist aus Swakopmund und warnt uns schonmal vor, dass es neblig und nur 16°C warm ist. Sie hat schon oft in Simbabwe Urlaub gemacht und findet es sehr schade, dass dort alles vor die Hunde geht. Zum Abschied bekommen wir noch eine Kiste Neu-Onis Mineralwasser und ein paar Orangen aus dem eigenen Garten, dann geht es Richtung Swakopmund.
Die Fahrt zieht sich, wir fahren über Solitaire, den Gaub-Pass und Walvis Bay, immer die C14 entlang. Als wir ankommen, suchen wir erst mal eine Unterkunft. Wir mieten uns schliesslich bei Veronika’s Bed&Breakfast ein, ganz ok für 75 N$ pro Person, aber total kitschig, überall Kissen und Puppen zur Dekoration und in den Gemeinschaftsräumen Nippes ohne Ende.
Unser Versuch, ein Restaurant zum Dinner zu reservieren, schlägt völlig fehl. Kücki hat heute zu, und auch alle anderen, die wir anfahren oder anlaufen, haben entweder sonntags Ruhetag oder sind schon ausgebucht. Die Tipps von Veronika sind entweder geschlossen oder urdeutsche Schnitzel-Restaurants.
Schließlich finden wir noch einen Platz im Lighthouse Restaurant, sicher keine schlechte Wahl. Ich gönne mir ein Seafood Platter für stolze 190 N$, die aber auch sehr reichhaltig ist und von Austern über Hummer und Shrimps alles bietet, was mein Herz begehrt. Abends zwingt uns Veronika noch ein Buch über die Geschichte Swakopmunds bis 1927 auf, herausgegeben 1967 vom Lions Club Swakopmund. Ich lese Vorwort und Einleitung und habe schon genug. Es ist eines dieser Machwerke, die die Herrschaft der Weißen und die Unterdrückung der Schwarzen rechtfertigen sollen.