07.10.
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Ein Bild
Leopard im Moremi Game Reserve in der Nähe des North Gate (Tilo)

Samstag, 6. Oktober

Heute heisst es Abschied nehmen von Xakanaka. Es ist schade, dass wir die Gegend um Dead Tree Island und Nchunga Island wegen des hohen Wasserstandes nicht erreichen konnten. Wir müssen wohl noch ein drittes Mal hierher fahren. Um 600 machen wir uns auf den Weg Richtung South Gate und von dort dann zum North Gate. Die Strecke ist gut ausgebaut. Hier ist es sehr trocken und wir sehen nur wenige Tiere. Kurz vor North Gate sehen wir dann vier Roanantilopen, die aber schnell vor uns flüchten.
Gegen 900 sind wir am North Gate, wo uns Platz eins zugewiesen ist. Der gefällt uns aber nicht, da hier sehr viele Vervet Monkeys sind. Kaum haben wir uns ein paar Schritte vom Auto wegbewegt, klettert schon einer durch das offene Dachfenster, reisst die noch verschlossene Plastiktüte mit Äpfeln auf und klaut sich einen. Wir finden einen akzeptableren Platz und staten noch einen Gamedrive Richtung Westen. Die Roanantilope, die wir sehen, verschwindet genau so schnell im Busch wie die vier heute Morgen.
Wir fahren immer möglichst nahe am Fluss, bis zu den Dombo Hippo-Pools. Dort legen viele Flusspferde im Wasser, eines scheint verletzt zu sein. Es liegt nahe am Ufer und sieht ums Auge ganz entzündet aus. Als es mal abtaucht und dann wieder hochkommt, ist aber alles weg und wir glauben eher, dass der African Jacana, der auf ihm rumturnt, versucht hat, ein Nest auf seinem Kopf zu bauen. Eine witzige Szene erleben wir, als das Flusspferd in tieferes Wasser schwimmt und untertaucht. Der African Jacana schaut sich verdutzt um, springt mit ein paar Flügelschlägen auf ein zweites Hippo, das aber auch gerade losschwimmt, also springt er schnell weiter und hüpft ans Ufer.
Als wir weiterfahren sehen wir über einem kleinen Wäldchen ein halbes Dutzend Geier kreisen. Wir fahren um das Wäldchen herum, soweit es geht, müssen aber bald umkehren, da wir am Wasser nicht weiter kommen. Kaum haben wir gewendet, sehen wir einen Leoparden in einem Baum in etwa fünf Meter Höhe auf einem Ast liegen. Ich kann es kaum fassen, aber irgendwann muss mir ja mal einer über den Weg laufen. Wir schauen ihm eine halbe Stunde lang zu, obwohl er nicht viel mehr macht, als hin und wieder den Kopf zu drehen und einmal den Ast zu wechseln. Auf dem Rückweg werden wir vom Fahrer eines anderen Wagens auf zwei Löwen hingewiesen, die nicht weit vom North Gate liegen sollen. In dem Wegewirrwarr können wir sie aber nicht finden.
Unser Nachmittags-Gamedrive führt uns Richtung Osten. Schon bald nach Verlassen des Camps sehen wir den nächsten Leoparden. Er wird von einem Auto eines Touroperators durch den Busch verfolgt, bis er sich im dichten Gebüsch versteckt. Auf dem weiteren Weg am Fluss entlang sehen wir noch einige Flusspferde und Elefanten. Bald nachdem wir die Khwai River Lodge passiert haben, kehren wir wieder um. An einem großen Pool werden wir dann von einem Elefanten aufgehalten, der gerade ein Schlammbad nimmt und sehr nervös wirkt. Auf der anderen Seite des Pools sehen wir ein paar Löwen, und als der Elefant uns endlich vorbei lässt, fahren wir hin. Es ist eine alte Löwin mit vier Halbstarken.
Etwa zwei Kilometer vor dem Camp sehen wir viele Geier, wir fahren ungefähr 30 Meter in den Busch und sehen hinter einem umgestürtzten Baum einen toten Elefanten, höchstens drei Jahre alt. Auf den Bäumen rundum, die meist abgestorben sind und keine Blätter mehr haben, sitzen über hundert Geier. Einige machen sich schon an dem toten Elefanten zu schaffen, es sind aber keine weiteren Raubtiere zu sehen. Da es schon ziemlich düster ist, merken wir uns die Stelle und fahren zurück zum Camp. Beim abendlichen Grillen laufen viele Mäuse über unseren Platz, einmal kriecht auch eine Schlange vorbei, dafür lassen uns die Affen in Ruhe.