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Ein Bild
Himbafrauen (Tilo)

Freitag, 24. August

Obwohl wir gestern abend recht angenehme Temperaturen hatten, haben wir heute morgen Frost. Die Rückenlehnen der Campingstühle sind mit Rauhreif bedeckt. Als die Sonne etwas höher steigt, wird es aber schnell wieder warm. Über die schlechte Piste geht es nur langsam voran. Hinter Otjitanda Richtung Okauwa kommt dann das schwerste Stück, das ich bisher fahren musste. Es geht steil bergauf über Felsen und große Steinbrocken. Trotz Untersetzung würge ich den Wagen mehrfach ab und muss auch immer mal wieder die Kupplung schleifen lassen.
Kurz vor Okauwa kommt uns ein Landcruiser mit Würzburger Kennzeichen entgegen. Sie haben den Wagen für günstige 5000,- DM nach Walvis Bay verschifft und nur eine Stunde gebraucht, bis sie ihn aus dem Hafen hatten. Das hört sich wesentlich besser an, als die drei Tage, die ich benötigt habe. Als Spediteur hatten sie Deugro. Das werde ich mir für die nächste Tour merken. Die beiden können uns über den weiteren Verlauf der Strecke beruhigen, hinter Ojauwa wird die Piste besser zu befahren. An den Epupa Falls sei aber die Hölle los, wir sollten sehen, dass wir dort zeitig eintreffen, um noch einen Campingplatz zu ergattern. Frank atmet sichtlich erleichtert auf. Das Fahren über schlechteste Pisten durch den Busch und das Tagesziel einfach offenzulassen und von den Straßenbedingungen abhängig zu machen, ist scheinbar nicht so sein Ding. Ihn zieht es zurück zu Asphalt, Dusche und Restaurant.
Wenige Kilometer weiter treffen wir die nächsten Deutschen, sie sind auch auf dem Weg zum Van-Zyls-Pass. Sie sagen, die nächsten Kilometer seien noch etwas holprig (was wir ihnen für ihren weiteren Weg auch versprechen können), danach wird es aber besser. 'Etwas holprig' stellt sich wieder als recht üble Felsen heraus, die nur mit Untersetzung zu fahren sind. Schließlich erreichen wir Okauwa, eine größere Himbasiedlung. Das Windrad am Wasserbehälter ist völlig hinüber. Es kommen viele Dorfbewohner an dem Straßenrand. Wir steigen aus, verteilen Äpfel und Orangen und auch eine Tafel Schokolade und machen ein paar Bilder. Die Himba sind aber eher unzufrieden. Offenbar erwarten sie, wie ich im Reiseführer schon gelesen habe, immer Säcke voller Zucker, zumindest ist sugar das einzige Wort Englisch, das sie können.
Wir fahren weiter, wenig später passieren wir wieder ein Himbadorf. Einige Kinder warten schon am Straßenrand und laufen dann einen Kilometer lang 'sweeties' schreiend neben dem Auto her. Die Straße ist hier nicht so gut, sodass sie schneller laufen, als wir fahren. Wir machen uns auf die Suche nach einem geeigneten Übernachtungsplatz, werden aber erst nach einer Stunde fündig. Durch die hier doch ziemlich dichte Besiedlung ist es nicht einfach, einen Platz zu finden, in dem man nicht im Kuhdung liegt. Ein Flussbett zehn Kilometer vor Etengwa nehmen wir dann. Wir finden wieder viel Brennholz, das wir wegen der vielen Fliegen auch brauchen.