13.11. 11.11. Myanmar2004 Home |
Myanmar 2004 |
Freitag, 12. NovemberWieder steht uns ein reiner Reisetag bevor. Im Hotel haben wir ein Frühstückspaket bestellt, das auch fast fertig ist, als wir auschecken wollen. Es gibt noch etwas Aufregung wegen meiner Rechnung. Ich hatte mein Voucher für die Übernachtung gestern Abend an der Rezeption abgegeben, heute morgen finden sie es nicht. Zum Missfallen von Win werde ich etwas ungehalten. Ich habe keine Lust mich hier so früh morgens aufhalten zu lassen. Die Situation klärt sich dann aber schnell. U Than Win würde gerne seine Frau mit an den Strand nehmen. Wir haben nichts dagegen. Zuerst fahren wir aber zur Shwedaung-Pagode südlich von Pyay. Hier gibt es einen Buddha mit einer goldenen Brille. Win erzählt, das die Brille einmal pro Woche geputzt wird und dazu sieben Mönche notwendig sind. Vor Mittag erreichen wir Yangoon. Wins Frau wartet bereits an der Straße auf uns. Auf halbem Weg zwischen Yangoon und Pathein halten wir an einem Restaurant und Wins Frau packt ein sehr gutes, selbst gemachtes le-pet mit Erdnüssen aus. Leider spricht sie kein Wort Englisch, sodass die Kommunikation nur über Win läuft.Die Fahrt durchs Ayeyarwadydelta nach Pathein führt durch Reisfelder und vorbei an großen Shrimpsfarmen. Die gehören dem Militär, wie eigentlich fast alles, woran wir vorbeikommen, entweder government oder army gehört. Ich sehe da keinen großen Unterschied. Im Laufe der Reise hat sich herausgestellt, das Win durchaus kritisch dem Regime gegenübersteht. Ein Problem ist sicher die fehlende Möglichkeit, sich unabhängig zu informieren. Im Land sind natürlich alle Medien gleichgeschaltet und mangels Fremdsprachenkenntnissen helfen ausländische Fernsehsender hier auch nicht weiter. In Pathein haben wir noch etwas Zeit, bis die nächste Fähre über den Fluss geht. Die nutzen wir, um etwas zu trinken. Es ist sehr heiß. Die Fähre ist ein recht altes Modell, noch älter sind zum Teil die Fahrzeuge, die damit übersetzen. Bei einem LKW will man kaum glauben, dass der noch fährt. Auf der westlichen Seite des Flusses wird gerade ein großes Schiff mit Kies entladen. Dafür gibt es hier keine Bagger oder Kräne, sondern Menschen, die den Kies in Säcke füllen und auf dem Kopf oder der Schulter, je nach Geschlecht, ans Ufer schleppen. Das haben wir auch im Straßenbau schon oft gesehen. Maschinen gibt es keine. Die Fahrt zum Ngwe Saung Beach zieht sich über eine schlechte Straße noch recht lange hin. Etwas Aufergung gibt es noch mal, als wir ein klapperndes Geräusch am Auto hören. Links vorne haben wir einen Nagel im Reifen stecken. Er hat aber den Schlauch nicht beschädigt. Als wir ihn rausgezogen haben, geht es weiter. Im Reiseführer haben wir uns schon zwei Resorts ausgesucht, unter denen wir auswählen wollen. U Than Win ist davon nicht begeistert, da er sie für zu teuer hält. Zuerst schauen wir uns das Myanmar Treasure Beach Resort an. Laut Auskunft an der Rezeption soll der Bungalow 110 US$ pro Nacht kosten. Das Personal ist total lahm und bis die endlich einen Schlüssel bringen, damit wir uns einen Bungalow anschauen können, haben wir uns schon entschieden, das es hier zu teuer ist. Als nächstes fahren wir zum Palm Beach Resort. Hier ist das Personal wesentlich pfiffiger. Nachdem ich mir einen Bungalow angeschaut habe und einen Preis von 60 US$ pro Nacht ausgemacht habe, bin ich eigentlich ziemlich sicher, dass ich hier wohnen werde. Win zu Liebe fahren wir aber noch zum Yuzana Resort. Das kostet zwar nur 35 UD$ pro Nacht, es fällt aber gewaltig ab gegen die beiden anderen und so bleiben wir beim Palm Beach Resort. Meine Versuche, den Preis weiter herunter zu handeln, werdn aber abgeblockt. Von der Besitzerin erfahre ich später, dass ich mit Sandra verhandelt habe. Die hat sie selbst ausgebildet, nachdem sie ihr beim Bau des Hotels aufgefallen war, wo ihre Aufgabe darin bestand, Steine und Sand auf dem Kopf zu schleppen. Da kann ich nur gratulieren. Wir verabschieden uns von Win und seiner Frau. Wir haben mit ihm ausgemacht, dass er uns in fünf Tagen wieder abholt und nach Yangoon zum Flughafen fährt. Rechtzeitig zum Sonnenuntergang schaffen wir es, ins Meer zu springen. Das Wasser ist angenehm warm und der Himmel wolkenlos, was will man mehr. Zu Abend essen wir im Resort. Gutes Essen und sehr gediegene Athmosphäre. |