03.11. 01.11. Myanmar2004 Home |
Myanmar 2004 |
Dienstag, 2. NovemberUm 630 sitzen wir am Früstückstisch. Es gibt Unmengen von Obst und Backwaren und unsere Gastgeber drängen uns ständig, noch mehr zu essen. Ich probiere fast alles durch. Sie sind aber nicht zufrieden und packen uns noch ein paar Tüten mit Leckereien. Kurz nach 700 fahren wir los. Die Straße bis Meiktila ist ganz gut. U Than Win spendiert uns in einem Lokal in der Nähe von Tatkon unser erstes le-pet. Das sind eingelegte Blätter von grünem Tee, die mal wenig gewürzt, mal mit Knoblauch oder Chili serviert werden. Dazu gibt es meist Erdnüsse in unterschiedlichen Ausführungen. Uns schmeckt das recht gut.In Meiktila bittet uns U Than Win dann, eine Pause einlegen zu dürfen. Es ist sein Heimatort und er möchte seinen Vater besuchen. Wir haben nichts dagegen und fahren folglich zum Haus seines Vaters. Davor hat seine Schwester einen großen Essensstand, an dem wir natürlich eine Kleinigkeit zu uns nehmen müssen. Für seinen Vater hat er ein Bündel Kyat dabei, was die anderen bekommen, können wir nicht richtig ausmachen. Hinter Meiktila geht es in die Berge und die Straße wird sehr eng und schlecht. Es kommen uns viele LKW entgegen, jedesmal muss U Than Win dann eine Stelle suchen, wo er ausweichen kann, da die Straße zu eng ist. Es sind viele Holztransporter unterwegs, das sind meist uralte Kisten, die aussehen, als hätten sie schon unter britischer Besatzung ihren Dienst versehen. Wir sehen hier viele Straßenarbeiten, es sind fast ausschließlich Frauen und Kinder beschäftigt. Das liegt laut unserem Fahrer daran, das ein Kind 700 Kyat, eine Frau 1000 Kyat, ein Mann aber 2000 Kyat am Tag verdient. Bis Kalaw geht es ständig bergauf. Hier in den Bergen wird meist obst und Gemüse angebaut, man sieht aber auch Getreidefelder. In Kalaw fahren wir dann erstmals eine Tankstelle an. Es ist eine freie und der Sprit kostet hier 2200 Kyat je Gallone, für unsere Verhältnisse nicht teuer. Verglichen mit dem Benzin in staatlichen Tankstellen, wo die Gallone nur 180 Kyat kostet, ist es aber sehr teuer. Für sein Taxi bekommt Golden Express Travel pro Monat 40 Gallonen zugeteilt. Als Privatmann muss man mit 5 Gallonen pro Monat auskommen oder das teure freie Benzin tanken. Eine freie Tankstelle besteht hier meist aus ein paar Fässern mit Sprit und einer Kanne, mit der das Benzin umgefüllt wird. Die staatlichen haben zwar meist Zapfsäulen rumstehen, die sind aber wenn wir getank haben immer kaputt gewesen. Auch hier wird mit der Gallonenkanne umgefüllt. Hier oben in den Bergen fahren recht absurde Gefährte herum. Sie sehen ein wenig wie unsere früheren Holder aus, aber mit dem Nachteil, das sie nur als Fahrzeug dienen und nicht beispielsweise in einen Pflug umgerüstet werdn können. Es gibt auch kleine LKW, die vorne einen frei liegenden Motor haben und es auf maximal 20 km/h bringen. Win versucht, uns zu einer Nacht im Paradise Hotel Nyaungshwe zu überreden. Das können wir nicht ganz nachvollziehen. Wir wollen auf den See. Das Paradise Hotel Nyaungshwe erreichen wir um 1645. Das gehört dem selben Besitzer wie das Paradise Inle Resort. Hier besorgt man uns ein Boot für 5000 Kyat, das uns zu unserem Resort fährt. Mit U Than Win verabreden wir, dass er morgen frei hat und übermorgen zwischen 700 und 900 auf uns wartet. Falls wir dann nicht erscheinen, hat er auch den Tag frei. Da sein Englisch nicht so gut ist, versuche ich, ihm das mit unterschiedlichen Worten zu erklären. Am Ende glaube ich, dass er es verstanden hat. Unser Boot ist mit zwei Mann Personal ausgestattet, der eine ist der Bootsfahrer, der kein Englisch spricht, der andere der Eigentümer, der Englisch kann. Er spricht aber noch weniger als U Than Win. Trotzdem können wir mit ihm verhandeln, dass er uns morgen für 15.000 Kyat über den See schippert, inclusive einer Tour nach Indein. Als wir in Nyaungshwe losfahren, geht gerade die Sonne unter. Zunächst müssen noch wir am Hafen im Zufahrtskanal zum See die Eintrittsgebühr bezahlen. Als wir im Paradise Inle Resort ankommen, ist es fast dunkel. Wir werden von einer kleinen Kapelle empfangen, die eine Musik spielt, die mich an indonesisches Gamelan erinnert. Zuerst wird uns ein Tee gereicht, dann checken wir ein. Das Paradise Inle Resort ist komplett auf Stelzen in den See gebaut. Bis zum Ufer sind es hier mehrere hundert Meter. Wir haben ein Häuschen direkt zum See hin, mit großem Bad und einer Terrasse. Zum Abendessen bleibt nur das Hotel, das Essen ist ganz gut. Nach dem Essen gehe ich noch zum traditional dancing, das heute für eine Reisegruppe veranstaltet wird. Das ist aber weniger traditional, sondern mehr eine auf die Touristen abgestimmte Kostümschau. Da sitzen wir lieber noch ein wenig auf unserer Terrasse und trinken ein Bier. |