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Diashow

Troyes 2005


Ein Bild
Schiefes Fachwerkhaus in Troyes
Ostern 2005 haben wir in Troyes verbracht. Am Karfreitag sind wir um 830 in Wiesbaden losgefahren. Nach vier Stunden Fahrt über die Autobahn erreichen wir Troyes und checken im Hotel Comtes de Champagne, das wir bereits vorgebucht hatten, ein. Das Hotel ist ein altes Gebäude, teilweise renoviert. Der Zimmerpreis von 50 € pro Nacht ist angesichts des winzigen Bads und der noch engeren Toilette am oberen Ende des Vertretbaren. Es gibt einen abgeschlossenen Hof, in dem wir für fünf Euro pro Tag das Auto und die Fahrräder abstellen können.
Nach unserer Ankunft ziehen wir uns direkt um und fahren raus zu den Seen. Auf dem Weg dorthin finden wir einen Supermarkt, in dem wir uns mit Baguette, Camembert und Rotwein eindecken. Seit Juni 2003 gibt es einen Fahrradweg von Troyes zu den Seen. In Géraudot, an der Grenze zwischen Lac d'Orient und Lac du Temple, stellen wir das Auto ab und radeln Richtung Dienville, dem nordöstlichen Ende des Radweges. Meist geht es über den Damm, auf dem Hinweg etwas anstrengend wegen des Gegenwindes. Der Radweg ist gut asphaltiert, breit und wenig befahren.
In Dienville suchen wir uns am Strand ein Plätzchen für unser Picknick. Die Strände am See sind immer aufgeschüttete Sandstrände. Da es sich um Stauseen handelt, ist hier kein natürlicher Sandstrand zu finden. Nach dem Picknick geht es zurück nach Géraudot, diesmal mit Rückenwind.
In Troyes ruhen wir uns etwas aus und gehen dann zum Abendessen. Unser Hotel liegt direkt in der Innenstadt, sie nennen die Bouchon, da die Begrenzung die Form eines Champagnerkorkens hat. Wir laufen viele Restaurants ab und gehen schließlich zu Le Vivien. Die Essen ist eher unkonventionell, aber sehr gut.
Am Samstag suchen wir zunächst das Office de Tourisme, wo wir einen Stadtplan und eine Karte des Velovoie Troyes - Les Lacs bekommen. Dann schauen wir uns Troyes an. Schon gestern Abend hatten wir den Eindruck, dass es einen sehr gut erhaltenen mittelalterlichen Kern gibt. Das bestätigt sich heute morgen. Die Altstadt ist sehr gut erhalten und es gibt viele schön renovierte Fachwerkhäuser.
Gegen Mittag kaufen wir uns ein Baguette und lassen uns im Hotel erklären, wo der Fahrradweg in Troyes beginnt. Das ist etwas ausserhalb, in Menois. Wir finden den Weg dorthin gut und radeln dann am Canal de la Morge entlang zum Lac d'Orient und weiter zum Strand in Géraudot. Das Wetter ist nicht mehr so gut wie gestern, es ist stark bewölkt und kühl. Auf dem Rückweg machen wir am Strand von Lusigny-sur-Barse unser Picknick und fahren dann weiter nach Troyes. Bald nachdem wir ankommen, beginnt es zu regnen, wir haben gerade noch Glück gehabt. Im Regen haben wir keine Lust, lange nach einem Restaurant zu suchen und gehen ins Le Bistroquet, wo es gute und reichhaltige Küche gibt.
In der Nacht hat es ständig geregnet und auch am Sonntagmorgen fallen noch ein paar Tropfen. Wir machen noch eine Stadtbesichtigung und laufen durch die Ecken von Troyes Altstadt, die wir noch nicht gesehen haben. Anschließend gehen wir ins Museum. Das Musée de l'Outil et de la Pensée Ouvrière hat die weltweit größte Ausstellung von historischen Werkzeugen. Das ist schon sehr beeindruckend. Leider ist die deutsche Beschreibung, die uns an der Kasse in die Hand gedrückt wird, nicht sehr umfangreich und unser Französisch zu schlecht, um die Beschreibungen an den Schaukästen zu verstehen.
Der Regen hat mittlerweile aufgehört, es ist aber immer noch stark bewölkt. Wir beschließen, heute nicht Rad zu fahren, sondern unternehmen eine Tour mit dem Auto nach Bar sur Seine. Das ist ein kleiner Ort, etwa 30 km von Troyes. Hier gibt es auch ein paar Fachwerkhäuser und auf dem Berg ein altes Schloss. Das besichtigen wir, dann hat auch der Bäcker seine Mittagspause beendet und wir erstehen unser Baguette. Einen schönen Picknickplatz haben wir noch nicht gefunden, daher fahren wir zum Lac d'Orient. In Mesnil-Saint-Père ist es an Strand und Hafen sehr voll, offenbar machen alle Franzosen aus der Gegend hier ihren Osterspaziergang. Etwas weiter gibt es aber einen schönen Platz am See, wo wir unser gewohntes Picknick einnehmen. Da es wieder trocken ist, können wir heute wieder auf eine längere Restaurantsuche gehen. Wir entscheiden uns schließlich für L'Illustré und essen dort beide das Menu Degustation für 32 €, eine gute Wahl.
Am Montagmorgen ist das Wetter immer noch nicht besser geworden. Daher fahren wir nach dem Frühstück ab. Zuerst geht es in einen Supermarkt, wo wir Wein und Ziegencamembert einkaufen. Nebenan ist noch eine Handlung für Gartenbedarf, wo wir noch Samen und Blumen für Julias Garten erstehen. Die Sachen sind hier erstaunlich teuer. Dann fahren wir die N77 nach Chalons-en-Champagne. Die Strecke ist eher eintönig, sanfte Hügel, alle landwirtschaftlich genutzt, säumen die Straße. In Chalons-en-Champagne laufen wir durch die Innenstadt. Es gibt ein paar alte Häuser, das ist aber nicht mit Troyes zu vergleichen. Uns gefällt es nicht besonders. Dann fahren wir über die Autobahn zurück nach Wiesbaden. Unterwegs regnet es oft, aber die Straßen sind relativ leer, nur um Kaiserlautern ist etwas mehr Verkehr. Wenn ich die Staumeldungen im Radio höre, vermute ich, dass es in Deutschland heute nicht möglich ist, 450 km in vier Stunden zurückzulegen.